23.08.2015 => Cherbourg......ein ereignisreicher Tripp (149 SM)!

Es fängt total entspannt an......das Morgenprogramm wird locker abgespult und wir sind tatsächlich um 07:00 Uhr bereit zum ablegen (wir schaffen es sonst nie pünklich fertig zu sein :-) ). Port Control anfunken und wir haben grünes Licht zum ablegen. Im Vorhafen setzen wir Segel und raus geht es in den Kanal. Wir haben den vorhergesagten NE Wind, Motor aus, Segeltrimm und schon geht es entspannt Richtung Cherbourg. Wir segeln bei ruhiger See und Sonnenschein, besser geht es nicht mehr!

Nach ca. 50 Sm kommt der Wind immer achterlicher und wird weniger. Die Segel schlagen unmotiviert in der Welle und wir werfen den Flautenschieber an, bergen die Genua und starten die Motoretappe zum Ziel...


Um 21:30 Uhr ist es soweit, wir überfahren den Null Meridian (Greenwich) und wechseln von "E" nach "W".

 

 

Die Nacht beginnt unspäktakulär. Der Mond geht auf, die Wolken werden dunkler und bedrohlicher. Gegen 22:00 Uhr bekommen wir wieder Wind zum segel, aber im Anbetracht der Lage bleibe ich ruhig und der Motor darf weiter laufen.......

Um 01:00 Uhr übergebe ich die Wache an Alex und alles ist gut!

Ab 06:00 Uhr übernehme ich wieder und noch ist alles gut. Die Sonne geht auf und gibt ein neues Licht auf die Wolken. Ich ziehe mir vorsichtshalber mal die Gummistiefel und die Ölzeugjacke an, in der Hoffnung, dass dann der Kelch an uns vorbei geht,

aber weit gefehlt.

Um 08:00 Uhr nimmt der Wind zu, bis auf 7 Bft aus SW, direkt auf die Nase. Die See wird rauher und es fängt an zu regnen, sehr ungemütlich. Der Autopilot hält den Kurs nicht mehr und ich muß von Hand steuern, unschön. Alex muß leider auch wieder an Deck, da die Genua nochmal an der Reling fest gebändselt werden muß und das Groß auch noch geborgen werden sollte. Nach ner 1/2 h ist das erledigt und wir kämpen uns durch die Wellen weiter zum Ziel...noch 15 Sm, mal sehen wie lang es dauert. Je näher wie an Cherbourg kommen um so ruhiger wir das Wetter und die See. Die Einfahrt in den Vorhafen ist völig entspannt. Vorher habe ich natürlich noch mit dem Hafen gefunkt und die Freigabe für die Einfahrt eingeholt. Wir binden die Fender, legen die Festmacher bereit, Funken mit der Marina und legen um 11:15 Uhr am Steiger Q an. Ein harte Etappe ist zu Ende! Jetzt gibt es erst mal Eier mit Speck und Kaffe dazu und dann sehen wir mal weiter.


=> Boulogne-sur-Mer (24 Sm)

Die Motoretappe beginnt um 08:20 Uhr mit dem Anruf des Hafens für die Freigabe der Ausfahrt. Klappt alles und wir motoren in den Kanal. Der Wind kommt, wie vorhergesagt, auf die Nase, der Strom ist mitlaufend, wie berechnet und gewünscht, wir motoren weiter.......Um das Kap Gris-Nez wird die See etwas kabbelig, wir hätten vielleicht doch mehr Abstand halten sollen, allerdings gibt es zwischen Kap und VTG nur ein Streifen von 2,5 Sm den wir nutzen können.....Nach 4h steuern wir schon den Hafen an, kurzer Anruf auf VHF und der Port Control hat uns auf dem Schirm und bittet uns die Marina anzufunken. Wir bekommen einen Liegeplatz an Ponton B zugewiesen und legen uns rückwärts in eine freie Lücke.....Um 12:40 Uhr ist der Motor aus, wir zuppeln noch was an den Festernmachern und dann gibt es erst mal Mittagessen....Nach dem bezahlen des Liegegeldes von 28,65€ pro Nacht machen wir uns zum Shopping auf. Die Wahl fallt auf einen Carrefour in dem wir das Nötigste kaufen.....dann geht es wieder aufs Boot um das "Erlegte" mit Kaffee runter zu spülen.......danach ist entspannen im Cockpit angesagt...Der Tag klingt mit Baguette, Käse und Salami aus...

Morgen soll es es bis Mittags regnen, danach planen wir weiter mit Sightseeing und Samstag Morgen starten wir nach Cherbourg.....


Nachtrag:

:-) zweiter Flaggenwechsel B gegen F

=> Calais

Der Tag beginnt entspannt um 06:15 Uhr. Wir haben unsere Abfahrt so getimt, dass wir mitlaufenden Strom haben und das tritt ab 08:00 Uhr vor Oostende ein.

Nach dem üblichen Frühprogramm legen wir um 07:50 Uhr ab, um das Ausschleuden um 08:00 Uhr nicht zu verpassen. Wir schleusen zusammen mit einem Schweden, der nach Dover will.

Im Hafen drehen wir noch einen Kringel, verstauen Fender und Festmacher und setzen das Groß-Segel, dann geht es unter Motor auf die Nordsee..

Die Navigation ist für mich nicht einfach. Der Reeds (Bibel für die Europäsche Küste) sagt was von "Bänken" und "Flachs"......auf der Karte sieht das alles sehr verwirrend aus. Ich entschließe mich auf "Nummer Sicher" zu gehen und wähle eine küstenferne Route, nördlich der "Niewportbank" am "Binnen Ratel" entlang und weiter südlich von "Banc in Ratel" und "Dyck Central" bis zu den "Ridens deCalais", die runden wir den Kardinaltonnen folgend bis wir das betonnte Fahrwasser nach Calais erreichen. Dort halten wir uns schön auf der Stb. Seite um den Fähren nicht im Weg zu stehen.

Im Nachhinein denke ich, hätten wir auch den direkten Weg an der Küste entlang nehmen können. Es gibt nur ein oder zwei Stellen die trocken fallen, alle anderen Bereiche haben, laut Karte, für Sportboote ausreichend Tiefe. Bei Niedrigwasser kommt auf die Wassertiefe in der Karte (ist LAT) auch noch mindestens ein 1/2 m drauf.......Hinterher ist Mann halt immer schleuer.....

Laut Reeds ist die Ansteuerung des Hafens ohne VHF Kommunikation durchzuführen, da es im Hafen drei Signalmaste gibt und diese mit den Ampelfarben die weiterfahrt freigeben oder verbieten, wir glauben das mal...

Am ersten Mast ist alles auf Grün, also rein in den Hafen und nach dem zweiten Mast schauen.

Oh Verwunderung, hier sind alle Signale auf Rot...wiso, was jetzt tun?!? Ich entscheide mich den Hafen auf VHF 17 anzurufen...Die haben den Reeds scheinbar nicht gelesen! Ich werde gleich erst mal angepflaumt warum ich mich denn noch nicht gemeldet habe, als wir in den "approach channel" eingefahren sind? ......Nach der Standpauke waren die Signale dann auf Grün geschaltet und wir durften Richtung Hafen fahren. Am dritten Signalmast war dann auch wieder alles Grün, so dass Alex sich, ohne Sorgen machen zu müssen, ein der "Visitor Bojen" angeln konnte und wir um 17:00 Uhr fest vorm Hafen waren. Unsere Ankunft war so zeitig, dass wir auch noch in Hafen hätten fahren können.

Da die Afahrt am nächsten Morgen wieder für 08:00 Uhr geplant ist und die Schleuse nur bis ca. 2 1/2 h nach Hochwasser in Betrieb ist (wäre in unserem Fall ca 05:00 Uhr gewesen) macht es keinen Sinn in den Hafen zu gehen...

Wir verbringen den Rest des Tages bei mäßigen Temperaturen im Cockpit und entspannen.......


Nachtrag Nordsee:

Alex hat während ihrer Wache Schweinswale gesehen...

Birger hat eine Robbe gesehen, die erstaunt aus dem Wasser schaute und den Krachmacher in der Nähe beäugte, uns passierten gerade zwei Speedboote!

Wir hatten natürlich auch den ersten Gastland-Flaggen Wechsel NL gegen B!

Nachtrag Ostende:

Die Fischbuden am Hafen sind nicht zu empfehlen......Der Fisch wird in der Microwelle aufgewärmt!! Wenn es doch was sein soll, dann lieber Krabben oder Hering....am Besten ganz verzichten und sich Hepatitis ersparen!

=> Oostende

Der Tag beginnt früh....nach einem Frühstück und den üblichen Vorbereitungen legen wir um 06:15 Uhr ab und motoren zur Schleuse....über VHF bei der Zentrale gemeldet und schon dürfen wir auf die Nordsee ausschleusen:

Der Wind ist stärker als die Grib-Files es gezeigt haben, NW 3-4 Bft was uns freut....Noch im Vorbecken setzen wir Groß und Genua und suchen dann das südliche Fahrwasser....

Wir segeln an den Tonnen entlang bis wir Westkapelle querab haben und Kurs nach Oostende legen können. Am Anfang klappt das auch noch mit Wind und Kurs aber gegen 10:30 Uhr laufen wir platt vorm Laken, die Genua fallt immer öfter ein. Wir bergen das Groß und segeln unter Genu noch 2h weiter.....dann schläft der Wind ein und es ist ein ungemütliches Geschaukel. Wir werfen den Flautenschieber an und moteren die letzten Sm bis Oostende.

Auf dem Weg zur Mercator Marina müssen wir vor der Schleuse warten, schleusen und noch auf zwei Brückenöffnungen warten bis wir endlich unseren Liegeplatz D 25 erreicht haben.

Wir machen uns nach dem Festmachen direkt zu Sightseeing auf, besichtigen die Zwei-Türme Kirche...sieht für uns so aus, wie ein geschrumpfter Dom....

Zum Kaffee gibt es leckeren Belgischen Süßkram und  den Rest des Tages verbringen wir auf dem Boot.

Morgen geht es entspannt um 08:00 Uhr auf die Nordsee Richtung Calais......