Die Trinkwasserversorgung unterwegs

Im Vorfeld zu unserem Törn haben wir uns schon viele Gedanken zum Thema Trinkwasserversorgung allgemein gemacht. Es ging nicht nur um das Trinkwasser auf dem Boot sondern an erster Stelle um das Trinkwasser, das zu Hause aus dem Hahn kommt welches natürlich auch die Basis der Süßwassersversorgung auf dem Boot ist.

 

In einem Seminar sind uns eine paar Details zur Deutschen Trinkwasserverordnung sowie zu der Thematik Mineralwasser/Tafelwasser vor Augen geführt worden, die uns zum Nachdenken angeregt haben.

Nach ein Paar Recherchen im Netz, haben wir viele unterschiedliche Informationen und Meinungen zu dem Thema Aufbereitung von Trinkwasser gefunden.

 

Nach dem Motto....

"Fragen sie 5 "Experten" und sie haben hinterher mindestens 6 Meinungen......"

 

Auf dem Boot kommt, zur zuvor erläterten Problomatik, noch dazu, dass wir ja planen Europa zu verlassen und nicht wissen wie die Trinkwasserversorgung / Qualitat aus dem Wasserhan in unserem Fahrgebiet aussehen wird.

 

Derzeit kommt das Trinkwasser auf dem Boot aus den schweren, gekauften PET Flasche. Das Wasser aus den Tanks nehmen wir zum kochen und spülen, Zähne putzen ist auch noch OK aber nicht zum trinken.

 

Wir haben 4 Edelstahltanks die leider keine Inspektionsöffnungen haben, somit auch keine Idee wie es in den Tanks aussieht.

Ein weiterer kritischer Faktor der Wasserversorgung sind die verbauten Schläuche, die natürlich nicht der Trinkwasserverordnung entsprechen, sondern in unserem Fall von "Garde..." und gleichwertigen Herstellern aus dem Baumarkt kommen. Diese tragen auch nicht zur Verbesserung / Erhaltung der Wasserqualität bei.

Als letzter kritischer Punkt ist die regelmäßige Benutzung / Spülung aller Schläuche zu betrachten. Bei der bootstypischen Installation ist diese Anforderung leider nicht immer gewährleistet. Wir haben zwar nur 4 Kaltwasserzapfstellen auf der Druckwasserseite und eine auf der drucklosen Seite aber diese Anzahl reicht schon für den ein- oder anderen "toten Arm" aus, in dem sich das "Leben" im Wasser über längere Zeit hemmungslos  entwickeln und vermehren kann.

 

Wir sind uns aber im Klaren darüber, dass sauberes H20 für uns lebenswichtig ist!!!!

 

Nach vielen Diskussionen und Abwägungen aller Faktoren haben wir entschieden, was für uns am Besten ist und in diesem Sinne gehandelt.

Die Lösung ist eine portable Umkehrosmose Filteranlage der Fa. BestWater, Typ Jungbrunnen 55-00.

Der entscheidende Vorteil für uns ist, dass wir den Koffer zu Hause an 220V und auf dem Boot an 12V betreiben können.

Der Anschluß der Filteranlage an die Wasserversorgung, sowohl zu Hause als auch auf dem Boot ist total simpel!

Es wird ein Wasser-Zulauf und ein Ablauf für das Spülwasser benötigt. Für die Hausinstallation werden Anschlußnippel mitgeleifert, die auf übliche Wasserhähne passen.

Die Installation auf dem Boot ist mit 1/2" Schläuchen realisiert und dafür haben wir eine Lösung ausgetüftelt. Auf der einen Seite ist ein 1/2" Schlauchnippel der auf den Gartenschlauch paßt und auf der anderen Seite ein 3/8" Steckanschluß auf den, die am Koffer installierten Schläuche passen.

Das Spülwasser, welches zu Hause leider ungenutzt in die Kanalisation fließt, wird auf dem Boot wieder in den Tank zurück geleitet und geht nicht verloren. Natürlich verschlechter sich dadurch die Wasserqualität im Tank, aber bei der nächsten Gelegnheit wird das Restwasser abgepumt und der Tank wieder komplett mit sauberem Frischwasser aufgefüllt.

Da wir eigentlich immer nur geringe Mengen an sauberem Trinkwasser brauchen macht es für uns keinen Sinn einen festen Wasserhahn für das gereinigte Wasser zu installieren. Wir benutzen, den am Koffer angeschlossene 3/8" Schlauch mit einem einem Abstellventil am Ende. Zu Hause füllen wir immer mehrere 20 l Flaschen ab, die dann innerhalb weniger Tage verbraucht werden. Fürs Boot sind die Flaschen leider zu unhandlich und hier "speichern" wir das gereinigte Wasser in einem 10 l Kanister sowie mehreren 2 l Flaschen. Die so vorgehaltene Menge reicht für ein paar Tage.

Die Stromversorgung wird zu Hause über eine 220V Steckdose mit zugehörigem Anschlußkabel realisiert. Das Kabel können wir natürlich auch auf dem Boot verwenden, wenn wir Landstrom haben.

Wenn wir mal nicht in der Nähe einer Steckdose sind, wir der Koffer mit 12 V betrieben. Für diesen Fall ist eine  12 V Steckdose installiert. Der Stromverbrauch des Koffers zusammen mit der Drckwasserpumpe beträgt ca. 6 A.

Da wir uns die Wasseraufbereitung auf dem Boot einteilen können, läuft die Anlage nur, wenn die Solarzellen oder der Windgenerator genügend Strom liefern, so dass die Batteriebank nicht überbeansprucht wird.